Erkundung angeschlagener und zerstörter Brücken

Zahlreiche Brücken wurden von den Wassermassen vollständig oder teilweise zerstört. Oft sind die Schäden deutlich erkennbar. An einigen Brücken lassen sich die Schäden aber erst nach dem Rückgang des Wasserpegels zuverlässig beurteilen.

In den Abendstunden des 19. Juli machten sich aus dem THW-Ortsverband Bielefeld drei Fachleute zur Erkundung und Beurteilung angeschlagener Brückenbauwerke auf den Weg nach Euskirchen. Dort trafen sie auf einen ebenfalls fachkundigen Kameraden des THW-Ortsverbandes Mönchengladbach.

Die Ortsverbände Bielefeld und Mönchengladbach sind die Ortsverbände in NRW, die über eine Fachgruppe Brückenbau verfügen. Bundesweit gibt es 16 dieser Einheiten. Diese Fachgruppen können Behelfsbrücken unterschiedlicher Bauart und Tragkraft errichten und somit Verkehrswege von Fußgängerbrücken, über Straßenbrücken für den PKW- oder auch den Schwerlastverkehr, bis hin zu Eisenbahnbrücken wieder nutzbar machen.

Angesichts der großflächigen Schadenslage gab es für das vierköpfige Erkundungsteam eine Menge Arbeit. Im Rahmen der Erkundung wurden auch Aufmaße für mögliche Behelfsbrücken angefertigt. Nach der Rückmeldung der Ergebnisse wird eine Priorisierung vorgenommen und seitens des Eigentümers der Brücke entschieden, ob diese ersetzt werden soll.

Nicht alle Brücken sind glücklicherweise so stark angeschlagen, dass sie ersetzt werden müssen. Nach dem Rückgang der Pegelstände sind zwar zum Beispiel Abrutschungen und Auswaschungen im Bereich der Brückenfundamente erkennbar, diese können aber zunächst behelfsmäßig ausgebessert werden, um die Befahrbarkeit der Brücke weiterhin zu gewährleisten.

Am späten Abend des 22. Juli begaben sich die Spezialisten des Erkundungsteams zurück auf die Heimreise in ihre Heimat-Ortsverbände. Um die fachliche Kompetenz vor Ort im Einsatzgebiet aufrecht zu erhalten, wurde ebenfalls am 22. Juli ein weiterer Brückenbau-Spezialist aus dem Ortsverband Bielefeld nachgezogen. Dieser wird das THW-Kompetenzzentrum in Euskirchen, in dem der Sachverstand von Spezialisten aus unterschiedlichen Fachbereichen und von unterschiedlichen Organisationen und Institutionen gebündelt wird, auch in den Folgetagen unterstützen.


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