In fast 6 Wochen will Marc-André Tönsmann helfen, die Notlage in den Camps zu verbessern. Als studierter Baustatiker übernimmt er die Bauleitung, Bauüberwachung und Abnahme der anstehenden Aufbauarbeiten. Zusammen mit den einheimischen Bewohnern wird er sanitäre Einrichtungen errichten und Beleuchtungen auf den Wegen in den Camps installieren, um die nächtliche Gefahr einzudämmen. Für ihre Arbeit erhalten die Bewohner des Camps einen Arbeitslohn. Die Hilfe zur Selbsthilfe wird durch die Cash-for-Work-Maßnahme gut angenommen.
Marc-André Tönsmann engagiert sich seit 2003 im THW Ortsverband Bielefeld. Die anfängliche Motivation für den Schritt ins THW - nicht den Wehrdienst antreten zu müssen - wich einem starken Interesse an den Aufgaben des Technischen Hilfswerkes und der Freude am Helfen. Die Fachgruppe Brückenbau passte hervorragend zu seinem gewählten Berufsfeld und er kann als Truppführer seine qualifizierten Kenntnisse über Baustatik einsetzen.
Seit Abschluss seines Studiums wird er beim THW OV Bielefeld als Baufachberater eingesetzt. So hat er im letzten Winter schon einige Male im Auftrag des THWs Schneelastmessungen auf öffentlichen Gebäuden durchgeführt. Schnell wurde er in die THW-Datenbank für Auslandseinsätze eingetragen, worauf der Einsatzauftrag auf Haiti folgte.
Sein Arbeitgeber, das Ingenieurbüro Wanzek in Bielefeld, steht hinter seinem Mitarbeiter und stellt ihn für die nächsten fünfeinhalb Wochen frei. Der THW-Helfer ist sich klar über die enorme Herausforderung, die ein ausfallender Mitarbeiter stellt. Daher ist er dankbar für diese Möglichkeit, mit der er um einiges an Lebenserfahrung reicher werden wird.
Es ist der erste Auslandseinsatz für Marc-André Tönsmann. Gut vorbereitet ist er aber dennoch. Er hat sich selbst über Haiti informiert und erhält auch ausreichend Informationen von der Leitstelle in Bonn. Die vorgeschriebenen Impfungen hat er über sich ergehen lassen und er weiß über die Gefahren in den Camps. Er spricht fließend Englisch und wird auf Haiti auf Ansprechpartner treffen, mit denen er sich verständigen kann. Die Haitianer sprechen französisch oder kreol.
Fernsehen gibt es in Haiti nicht. Dafür wird er über das Internet und Skype mit seinen Lieben hier in Bielefeld verbunden bleiben. Auf seine Rückkehr am 20. Mai 2011 warten seine Freundin Gina Wetzlar, seine Familie und seine Freunde, die er neben seine Heimat Schildesche mit dem Glockengeläut der Stiftskirche, vermissen wird.
Erfahren sie hier in einem Dokumentarfilm über den THW Einsatz in Haiti, was Marc dort erwartet.
