Wer hoch steigt, muss auch wieder runter!

Am Samstag, den 14.11.2015, hielten die erste und die zweite Bergungsgruppe des OV Bielefeld eine ganztägige gemeinsame Einheit der Basisausbildung 2 ab. Um 7 Uhr morgens fanden sich die Fachgruppen, welche erst kürzlich durch neue Kameraden verstärkt wurden, dazu zahlreich in der Unterkunft ein.

Fotograf: Oliver Weber

Trotz der frühen Stunde rückten die Helfer gut gelaunt, mit einem großen Vorrat an frisch gebrühtem Kaffee, in den Unterrichtsraum ein, um die erste Ausbildungseinheit, geleitet durch Fabian Schildmann, zu beginnen. Dieser präsentierte die nächsten 1 ½ Stunden  in anschaulicher und kurzweiliger Form die theoretischen Grundlagen des gewählten Schwerpunktes „Rettung aus Höhen und Tiefen“.

Vermittelt wurden unter anderem der Einsatz von Leiterhebel und schiefer Ebene, sowie des Deltaauslegers, in Kombination mit dem Rollgliss System, um Verletzte über einen Schleifkorb oder eine Krankentrage, auch in schwer zugänglichem Gelände, aus Höhen zu retten.

Den Gegensatz dazu bildete der EGS-Dreibock, ebenfalls mit Rollgliss, mit dem bei geringem Kraftaufwand ein sicherer Zugang zu tiefen Ebenen geschaffen werden kann, beispielsweise zur Rettung aus Schachtanlagen.

Der richtige Umgang mit der persönlichen Schutzausstattung und die erforderlichen Verhaltensregeln am Einsatzort, um sich und seine Kameraden nicht zu gefährden, wurden ebenfalls mit der gebotenen Sorgfalt vermittelt.

Nachdem der theoretische Unterricht erfolgreich abgeschlossen wurde, stärkten sich die Helfer zuerst mit einem reichhaltigen Frühstück, um auch für die kommenden Anstrengungen noch genügend Energie bereitzuhalten.

Mit GKW 1 und GKW 2 begab sich die Bergung dann in Richtung Gütersloh, um das soeben gelernte auf dem dortigen Übungsgelände des THW umzusetzen. Der Übungsplatz, der mit einem Trümmerkegel durchzogen von Kriechgängen und Schächten, sowie einem Bergungsturm ausgestattet ist, bietet ideale Voraussetzungen für das Training von Bergungseinsätzen unter realen Bedingungen.

In mehreren kleinen Gruppen, in denen jeweils erfahrene als auch neue Helfer vertreten waren, wurde nun das Gelände zunächst erkundet. Daraus ergab sich dann die fiktive Aufgabenstellung, verletzte Personen aus einem Kanalschacht, sowie aus etwa 3 Metern Höhe vom Übungsturm zu retten.

Am Kanalschacht kam der bereits erwähnte EGS-Dreibock zum Einsatz, an dem sich jeder Helfer einmal selbst in den Schacht ablassen durfte. Am Turm fand einmal der Deltaausleger in einer Fensteröffnung Verwendung, als auch eine schiefe Ebene, bei der auf Steckleiter Teilen ein Schleifkorb abgelassen wird. Der Aufbau gelang reibungslos, auch der Übungsleiter konnte keine technischen Mängel an der Konstruktion feststellen, die Aufgrund ihrer Länge nochmals mit EGS unterbaut werden musste.

Die Übung wurde gegen 16 Uhr abgeschlossen, nachdem alle Helfer einmal jede Station erfolgreich absolviert hatten.

Übungen dieser Art sind sehr wichtig, um in Katastrophenlagen effektiv Hilfe leisten zu können. Eine besondere Herausforderung liegt darin, die stetig neu hinzukommenden Helfer möglichst schnell in die Fachgruppen zu integrieren, damit im Ernstfall jeder Handgriff sitzt. Auch die Kommunikation zwischen der Führung und den Helfern will ständig trainiert werden. Dieses Wochenende hat gezeigt, dass die Helfer dem gewachsen sind. Die Übung war ein voller Erfolg. Es wurde wie üblich sehr gut zusammen gearbeitet und es wurden viele wertvolle Erfahrungen gesammelt.


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