Bielefeld,

2012: Der Jahresrückblick

Ein ereignisreiches Jahr 2012 liegt hinter dem Ortsverband Bielefeld. Grund genug einen Moment inne zu halten und die vergangenen Ereignisse revue passieren zu lassen.

Fahne mit Logo des THW

Einsätze

Das Jahr 2012 beginnt nass im Ortsverband Bielefeld. Bereits am 7. Januar rückten die Bergungsgruppen zum ersten Einsatz dieses Jahres aus, nachdem sie von den Projektverantwortlichen der BAM Deutschland AG zur sonstigen technischen Hilfeleistung auf der Baustelle der neuen Fachhochschule Bielefeld auf dem Campus Nord angefordert wurden. Aufgrund heftiger Regenfälle nach dem Jahreswechsel kam es zu massiven Wassereinbrüchen in den unteren Ebenen der sechs Halbgeschosse umfassenden Tiefgaragenanlage. Insgesamt 14 Einsatzkräfte installierten alle zur Verfügung stehenden Pumpen an strategisch wichtigen, besonders tief gelegenen Sammelstellen und verlegten 18 x 20 m B-Schlauch, 12 x 20 m C-Schlauch, 2 x 25 m A-Schlauch, also insgesamt 650 m Druckschlauch in dem durch Wettereinflüsse sehr unwegsamen Gelände. Der Einsatz von Großpumpen kam aus taktischen Gründen nicht in Frage. In dem fünfzehnstündigen kräftezehrenden Einsatz wurden effektiv etwa 1440 Kubikmeter Wasser aus ca. 8 Metern Tiefe aus dem Gebäudekomplex gepumpt. Erschwert wurde der Einsatz durch die Vielzahl der Einzelsenken in der untersten Ebene. Die Weitläufigkeit des Einsatzortes erforderte die volle Konzentration und körperliche Leistungsbereitschaft unserer Helfer bis zum Einsatzende.

Knapp drei Wochen später, am frühen Morgen des 24. Januars, erreichte den THW Ortsverband Bielefeld die Alarmierung der Polizei mit der Anforderung von Beleuchtung zur Spurensicherung nach einem Verkehrsunfall. In einer 30 km/h Zone in der Donauschwabenstraße war ein PKW in einer Kurve von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Nachdem die Insassen aus dem Wrack befreit und in ein Bielefelder Krankenhaus verbracht worden waren, begann ein Sachverständiger der Dekra in Zusammenarbeit mit der Polizei mit der Spurensicherung. Die acht Einsatzkräfte des Ortsverbandes Bielefeld nahmen die Lichttraverse des Krans sowie die Anbaustrahler des Gerätekraftwagens in Betrieb und leuchteten die Unfallstelle mit einer Gesamtleistung von 20.500 Watt Halogenäquivalente (446.000 Lumen) flächendeckend aus.

Am 3. März gegen 0:30 Uhr wurde der THW Ortsverband Bielefeld erneut durch die Polizei alarmiert. Auf Veranlassung der Beamten der Spurensicherung, die im Schelpmilser Weg in Bielefeld nach einem Tötungsdelikt mit einer Schusswaffe Beweise sichern mussten, installierten unsere Einsatzkräfte Licht zur Untersuchung des Tatortes. Da das Opfer von dritten Personen selbstständig in ein Krankenhaus gebracht wurde, war der Hergang der Tat und damit auch der exakte Tatort nicht klar. Aus diesem Grund wurde im ersten Schritt einer von zwei möglichen Tatorten ausgeleuchtet. Dank der großflächigen Ausleuchtung wurden die Beamten hier schnell fündig. Anschließend wurden noch etwa 50 Meter Straße ausgeleuchtet, da die Möglichkeit bestand auch hier noch Spuren zu finden. Verwendet wurde hierfür die auf dem Gerätekraftwagen I stationär montierte Beleuchtung, mit der die Straße auf beiden Seiten abgefahren wurde.Zusätzlich zur Beleuchtung des Gerätekraftwagens kam die Lichttraverse am Kran zum Einsatz. Dieses Einsatzmittel bietet besonders zur Spurensicherung den großen Vorteil, dass mittels des Auslegers des Krans die Beleuchtung direkt über die Einsatzstelle geschwenkt werden kann, was den Beamten der Spurensicherung ein nahezu schattenfreies Arbeiten ermöglicht. Auch kann so der Beleuchtungsscherpunkt sehr schnell verlagert werden. Für die meisten Einsatzkräfte vor Ort war es eine kurze Nacht, da bereits um 7:00 Uhr die nächste Dienstveranstaltung begann.

Die Fachgruppe Räumen ist in Feuerwehrkreisen als zuverlässiger und effektiver Partner bei der Bekämpfung von Großbränden bekannt. Am Samstag, den 29. April wurde sie durch die Leitstelle der Feuerwehr im Kreis Lippe zur technischen Hilfeleistung angefordert. An einer britischen Grundschule mit etwa 150 Schülern war es zu einem großen Brand gekommen. Mittels des Bergungsräumgerätes sollten Wände eingerissen und somit Glutnester lokalisiert werden. Die Beleuchtungseinheiten des Ortsverbandes Detmold waren ebenfalls anwesend. Für die Fachgruppe Räumen kam es jedoch nicht zu einem aktiven Einsatz vor Ort.

Einer der beiden größten Einsätze in diesem Jahr begann am späten Abend des Pfingstmontages. Auf dem Werksgelände der Recycling-Firma Kriehme am Strebkamp in unmittelbarer Nähe zu unserer Unterkunft kam es zu einem verheerenden Großbrand, der einen Schaden in Millionenhöhe verursachte. Die Gebäude des Unternehmens wurden dabei vollkommen zerstört. Pappe, Reifen sowie verschiedene Kunststoffe hatten sich im Außenbereich auf noch ungeklärte Art und Weise entzündet. Das Feuer wurde von Anwohnern gegen 22.15 Uhr bemerkt und der Feuerwehr-Leitstelle gemeldet. Ein Großaufgebot der Feuerwehren aus der Umgebung und dem Ortsverband Bielefeld (unterstützt durch den Ortsverband Bünde) mit insgesamt etwa 400 Einsatzkräften war nötig, um den Großbrand unter Kontrolle zu bringen. Das Bielefelder THW erwies sich dabei einmal mehr als eine wichtige strategische Komponente im Brandangriff der Bielefelder Berufsfeuerwehr, die gemeinsam mit 18 mitalarmierten freiwilligen Feuerwehren löschte. Mit 21 Einsatzkräften (1/4/16) der Fachgruppe Räumen und aus den Bergungsgruppen rückte der THW Ortsverband Bielefeld in einer ersten Welle gegen 23:30 Uhr an. Weiterhin stand unser Baufachberater und ausgebildeter Bauingenieur der Feuerwehr-Einsatzleitung zur Seite, um die mehr und mehr mangelhafte Statik der Lagerhalle zu bewerten. Auch Experten des Landesumweltamtes aus Essen waren stundenlang vor Ort, um die Belastung der Luft durch Schadstoffe zu analysieren. Mit dem Radlader wurden zunächst Zugänge auf der Rückseite der Halle geschaffen und schwelender Müll beiseite geräumt, sodass die Feuerwehr mit schwerem Gerät vorrücken konnte. Nun konnte mit dem Auseinanderziehen der glühend heißen Müllhaufen auf dem Außengelände mittels unseres Radladers begonnen werden. Einsatzkräfte der Feuerwehr führten anschließend eine Ablöschung durch, bevor unsere beiden schweren geländegängigen LKW-Kipper zum Einsatz kamen. Das Material im Außenbereich wurde zur kontrollierten Entsorgung und finalen Ablöschung zur Bielefelder Müllverbrennungsanlage transportiert. Immer wieder musste die Verladung unterbrochen werden, da der Radlader an anderer Stelle für Zufahrtsmöglichkeiten für die Drehleitern der Feuerwehr sorgen musste. Neben der Bedienung unseres schweren Gerätes, leuchteten THW-Einsatzkräfte eine Vielzahl verschiedener Einsatzstellen mit stativbasierten Scheinwerfern aus. Der Löscheinsatz war in den Abendstunden des 29. Mai vorerst abgeschlossen. Bis zu diesem Zeitpunkt waren insgesamt über 400 Einsatzkräfte verschiedenster Organisationen vor Ort. Mit eintretender Dunkelheit hat der Ortsverband Bielefeld dann am Dienstagabend eine großflächige Beleuchtungsinstallation mit weiteren neun Einsatzkräften (0/3/6) vorgenommen, um die nächtliche Brandwache der Feuerwehr zu unterstützen. Dieser Einsatz war der letzte für einen liebgewonnen Kameraden auf Rädern - Der Autokran der Fachgruppe Brückenbau.

Das nächste größere Schadensereignis in Bielefeld fand nur wenige Tage später am 3. Juni statt. In einem Mehrfamilienhaus in der Engerschen Straße im Bielefelder Stadtteil Schildesche kam es zu mehreren heftigen Explosionen, nachdem dort gelagerte Pyrotechnik unkontrolliert abbrannte. Sylvester-Raketen und Strengkörper mit Knall- und Leuchteffekten flogen unkontrolliert durch die Straßen, Fensterscheiben im Umkreis splitterten, faustgroße Steine flogen umher und Autos wurden zerstört. Das unkontrollierte "Feuerwerk" dauerte nahezu eine viertel Stunde, bevor es unter Kontrolle gebracht werden konnte. Anschließend brach ein Feuer aus. Das fragliche Haus, wurde stark beschädigt. Der Anbau, indem die Pyrotechnik lagerte stürzte ein und wurde vollständig zerstört. Mehrere Personen wurden verletzt, darunter der Eigner der Sprengkörper, welcher mit lebensgefährlichen Verletzungen in eine Spezialklinik nach Hannover ausgeflogen wurde. Einige Bäume fingen Feuer. Anwohner wurden schnellstmöglich evakuiert und vorerst in Zelten untergebracht. Ihre Betreuung und das Löschen des anschließenden Brandes erforderte 150 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdiensten. Das Bielefelder Technische Hilfswerk rückte mit sechs Einsatzkräften (1/2/3) und einem Baufachberater an. Dieser bewertete zunächst die Statik des massiv beschädigten und zum Teil eingestürzten Gebäudes. Da das Gebäude vorerst als derart stark einsturzgefährdet bewertet werden musste, wurde der Rückzug empfohlen und es kam statt Abstützmaßnahmen zu einer Abriegelung des Hauses. Ein THW Sprengstoffexperte sicherte noch nicht explodierte Sprengkörper und übergab sie zur Untersuchung an die Kriminalpolizei.

Am 29. Juni kam es nach einem heftigen Gewittersturm im Zulieferbereich eines großen Bielefelder Nahrungsmittelkonzerns zu Überflutungen, denen der Zugtrupp des Bielefelder Ortsverbandes gemeinsam mit Einsatzkräften der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen aus Gütersloh zu Leibe rückte. Nachdem erste Pumparbeiten durch die Bielefelder Berufsfeuerwehr durchgeführt wurden, wurde um kurz vor 12:00 Uhr das Technische Hilfswerk nachalarmiert. Der Zugtrupp des Ortsverbandes Bielefeld rückte kurze Zeit später gemeinsam mit siebzehn Einsatzkräften aus der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen des Ortsverbandes Gütersloh an. Mit im Gepäck der Gütersloher befand sich deren Börger-Schmutzwasserpumpe mit einer Förderleistung von etwa 300 Kubikmetern pro Stunde.

Der heiße Herbst im Ortsverband Bielefeld begann mit einem Einsatz für die Fachgruppe Brückenbau im Niedersächsischen Nordhorn. Der Zustand einer Holzbrücke im Stadtzentrum war als dermaßen schlecht bewertet worden, dass sie umgehend gesperrt und abgerissen werden musste. Gemeinsam mit Kameraden der Ortsverbände Wilhelmshaven und Nordhorn wurde am 10. September mit dem Bau einer provisorischen Bailey-Brücke begonnen.

Unser neuer Autokran wurde nur einen Tag später am 11. September das erste Mal unter Einsatzbedingungen verwendet. Auf der Detmolder Straße in Höhe der Kolmarer Straße wurde ein Radfahrer von einem PKW erfasst und etwa 200 Meter mitgeschleift. Zur Unterstützung bei der Spurensicherung forderte die Bielefelder Polizei den Ortsverband Bielefeld mit einem Beleuchtungstrupp an. Kurze Zeit später war das großflächige Gelände, dass für die Rekonstruktion der Unfallursache zu untersuchen war ausgeleuchtet.

Das zweite Einsatzhighlight in diesem Jahr dauerte mehrere Wochen und begann am 12. Oktober. Aufgrund von völliger Überlastung zentraler Auffanglager für Flüchtlinge in Nordrhein-Westfalen wurde unsere Fahrzeughalle, die normalerweise Platz für 11 Einsatzfahrzeuge und zwei Anhänger bietet, innerhalb von wenigen Stunden in eine Notunterkunft für bis zu 150 Flüchtlinge gleichzeitig, vorwiegend aus Syrien und der Balkanregion umfunktioniert. Nach der Alarmierung der Bielefelder Einsatzkräfte musste alles schnell gehen, denn schon gegen 19.00 Uhr wurde der erste Bus mit knapp 50 Menschen erwartet. Gemeinsam mit nachalarmierten THW-Kameraden anderer Ortsverbände in der Umgebung wurde zunächst sämtliches Inventar aus den Fahrzeughallen entfernt und in Werkstatträumen ausgelagert. In selbst für manchen THW-Helfer beeindruckender Geschwindigkeit bauten Bielefelder Helfer gemeinsam mit ihren Kameraden der Fachgruppe Infrastruktur aus Lübbecke, der Fachgruppe Elektroversorgung aus Halle/Westf. sowie der Fachgruppe Logistik aus Gütersloh aus einer restentleerten Fahrzeughalle eine kleine voll funktionierende Stadt. Dabei war die zusätzliche Unterstützung durch den Ortsverband Herford mit zusätzlichem Personal und durch die Fachgruppe Führung und Kommunikation aus Detmold mehr als willkommen. Während draußen Dusch- und Toilettencontainer abgesetzt und angeschlossen, Zelte aufgebaut und mehrere provisorische Open-Air-Waschbecken in Betrieb genommen wurden,  errichteten sie im Inneren des Gebäudes unter anderem die 150 benötigten Feldbetten und kümmerten sich um provisorische Raumteiler sowie funktionierende Führungsstrukturen. Insgesamt wurden mehrere hundert Menschen durch unsere ehrenamtlichen Einsatzkräfte betreut. Dabei ging es nicht immer nur um die Instandhaltung der Versorgungstechnik und den Betrieb der Feldküche, sondern oftmals auch um die kleinen und großen Probleme des Alltages, die sie professionell Hand in Hand mit den Kollegen des Arbeiter-Samariter-Bundes, der Johanniter Unfallhilfe und des Deutschen Roten Kreuzes vor Ort lösten. Der Regelbetrieb unseres Flüchtlingscamps wurde mehre Wochen lang bis zum 5. November aufrechterhalten. An diesem Tag verließen uns die letzten Asylsuchenden.

Während die meisten unserer Einsatzkräfte mit dem Betrieb des Flüchtlingscamps ausgelastet waren, kam es zu einem weiteren Brandeinsatz im Holzspanwerk Teutoburger Wald. Eine Einheit des Bielefelder THWs unterstützte gemeinsam mit Kollegen aus dem OV Halle die mehr als 200 Einsatzkräfte der Feuerwehr vor Ort. Kurz nach 22:00 Uhr wurde unser Ortsverband alarmiert und startete mit Sonderrechten und mit THW-Baufachberater Marc Tönsmann an Bord (0/2/0=2) Richtung Borgholzhausen, um die mehr und mehr mangelhafte Statik des Gebäudes für die Feuerwehr zuverlässig zu bewerten. Mit vier weiteren Einsatzkräften (0/1/3=4) rückte kurze Zeit später die Bielefelder Fachgruppe Räumen nach. Mit Hilfe ihres Radladers mussten unter schwerem umgebungsunabhängigem Atemschutz Zufahrtswege für die Feuerwehrkräfte und ihre Einsatzfahrzeuge geschaffen werden. Im Anschluss wurde damit begonnen, die Fassade des Gebäudes einzureißen, da anders kein effektiver Zugang zur Brandlast der Halle möglich war.

Am 16. November wurde unser Autokran von der Kreispolizeibehörde des Rhein-Erft-Kreises mit Sonderrechten heran gezogen, um ihren Einsatz bei der Bergung einer Person aus einem Tunnelsystem im Hambacher Forst bei Kerpen zu unterstützen. Ein Demonstrant hatte sich im Rahmen einer Kundgebung gegen die Ausweitung eines Braunkohle-Abbaugebietes in einem selbstgegrabenen Tunnelsystem mehrere Meter unter der Erde verschanzt. Das sehr instabile Bauwerk gefährdete den Mann zunehmend. Nach Gutachten durch Geologen, Baustatiker und Einsatzkräfte der Grubenwehr musste die Rettung des Mannes von Oben durch das Anlegen eines neuen Rettungstunnels erfolgen, um ihn nicht unnötig zu gefährden.

 

Veranstaltungen

Nicht nur im Einsatzfall leistet der Ortsverband wichtige Arbeit für die Sicherheit der Bevölkerung. Auch bei den zahlreichen Großveranstaltungen in Bielefeld im vergangenen Sommer waren wir vor Ort.

Am Samstag, den 29. April fand der 41. Herrmanslauf vom Detmolder Herrmansdenkmal zur Bielefelder Sparrenburg statt. Auf der 31,1 km langen Strecke des Volkslaufs erhielten die Veranstalter und die 5663 Läufer und Läuferinnen logistische Unterstützung durch das Technische Hilfswerk. Mit insgesamt zehn THW Kraftfahrern und Helfern und weiteren zehn Jugendhelfern sowie mehreren Lastkraftwagen rückte der Ortsverband Bielefeld am Samstagmorgen am Detmolder Herrmanns-Denkmal an. Aufgabe war der Transport des Gepäcks der Teilnehmer vom Start zum Ziel an der Bielefelder Sparrenburg, damit die Läufer Kopf und Rücken frei hatten, um ihren Lauf erfolgreich zu absolvieren.

Die Erfahrungen mit der Love-Parade Tragödie vor zwei Jahren haben zu deutlich strengeren Sicherheitsvorschriften bei Großveranstaltungen geführt. So auch beim diesjährigen Stadtfest in Bielefeld, dem Leinewebermarkt vom Freitag, den 18. Mai bis zum Sonntag den 20. Mai 2012. Der Ortsverband Bielefeld trägt wie auch im letzten Jahr zum Sicherheitskonzept des Leinewebermarktes mit fünf Notstromgeneratoren mit je 8 kVA an elektrischer Leistung bei. Sollte es während der zahlreichen Abendveranstaltungen zu einem Stromausfall kommen, wird mit ihrer Hilfe an strategisch wichtigen Punkten eine Beleuchtung mit Großscheinwerfern in Betrieb genommen, um eine Panik aufgrund der plötzlich einsetzenden Dunkelheit auszuschließen. Die Veranstaltung verlief glücklicherweise ohne größere Zwischenfälle.

Wie in jedem Jahr hat der Ortsverband Bielefeld auch in diesem Jahr unterstützend bei den 16. Bethel-Athletics, dem großen Sportfest für Menschen mit Behinderung am 30. Juni mitgewirkt. Zum Ersten Mal fand das Sportspektakel mit mehr als 1000 Teilnehmenden auf den Sportanlagen der kooperierenden Universität Bielefeld statt. Neben den Wettkämpfen in Leichtathletik gab es unter anderem Wettbewerbe im Reiten, Judo, Boule oder Basketball. Daneben wurden bei den Bethel-Athletics traditionell wettbewerbsfreie Angebote aus den Bereichen Entspannung, Wahrnehmung, Spiel oder Geschicklichkeit gemacht. Für diese Kategorie baute der Ortsverband mit seinen Jugendlichen eine Schiffsschaukel aus einem Schlauchboot und selbstgebundenen Dreiböcken auf. Im Laufe des ganzen Tages halfen die Junghelfer den Menschen mit Behinderungen immer wieder in die Schiffsschaukel zu steigen und gaben ganz nach Wünschen der Insassen Anschwung.

Ein weiteres Festivalhighlight ist das jährlich ausgerichtete Sparrenburgfest. Zwischen Turneyplätzen, Ritterlagern und Gauklern sorgen Einsatzkräfte des Bielefelder Technischen Hilfswerks möglichst unauffällig auch in diesem Jahr für zeitgemäße Sicherheits- und Hygienestandards. Mehr als 20 THW-Helfer waren vorab am Mittwoch und am Donnerstag vor Ort mit vielfältigen Aufgaben im Einsatz. Im Vorfeld errichteten Sie nicht nur ca. 1 km umfangreiche Absperrmaßnahmen in Form von Bauzäunen um das gesamte ca. 50 000 m² umfassende Gelände, sondern kennzeichneten Ebenfalls Zu- und Notausgänge mit Bannern und besonders hübsch gebundenen Dreibock-Konstruktionen. Auch wenn das Festival an sich bei Kerzen- und Fackelschein in die Abendstunden übergehen sollte, ist eine großflächige Notbeleuchtung des gesamten Geländes gefordert. An strategisch wichtigen Punkten errichteten unsere Helfer daher zahlreiche Notstromgeneratoren und Hochleistungsscheinwerferanlagen. Für das leibliche Wohl der Gäste und Aussteller sollte natürlich gesorgt sein, wozu Trinkwasser auf dem gesamten Gelände benötigt wird. Auch hier war das THW gefragt und errichtete mehrere Trinkwasserstützpunkte. Dennoch waren noch weitere Arbeiten hinsichtlich sanitärer Systeme nötig. Aus Einsatzgerüstsystem-Teilen mit entsprechender Naturholzverkleidung errichteten unsere Einsatzkräfte eine frühzeitig anmutende Latrine, um so die Sicht auf die selbstverständlich vorhandenen modernen Toilettenanlagen zu verdecken.

Die Ortsverbände Bielefeld und Detmold unterstützten am 11. und 12. August tatkräftig die Alpecin-Days, ein 120 km langes Straßenradrennen für jedermann im Raum Bielefeld und Leopoldshöhe mit einem umfangreichen Rahmenprogramm auf dem Gelände der Heeper Radrennbahn. Diese Veranstaltung fand in diesem Jahr das erste Mal in Bielefeld statt. Unsere Einsatzkräfte waren nicht nur für die Sicherung an den zahlreichen Straßensperren mitverantwortlich. Die Fachgruppe Führung und Kommunikation stellte zudem Kommunikationsinfrastruktur und einen Führungsstab für die beteiligten Einheiten von Polizei und Rettungsdiensten bereit. 350 Verpflegungseinheiten für beteiligte Einsatzkräfte und Helfer wurden zudem durch die Feldköche des Bielefelder Ortsverbandes bereitgestellt.

Am 9. September 2012 fand eine weitere jährliche Großveranstaltung im Bielefelder Stadtgebiet, der Run and Roll Day 2012, statt. Die vollständig für Fahrzeuge gesperrte ca. 8km lange und zum Teil sechsspurige Stadtautobahn Ostwestfalendamm wurde auch in diesem Jahr wieder ein besonderer Austragungsort für viele Breitensportler, vom Walker, über den Läufer bis zum Inlineskater. Auf dem nördlichen Abschnitt der Strecke wurde zudem für die laut Veranstalter ca. 30000 Besucher ein buntes Rahmenprogramm für die ganze Familie geboten. Auch in diesem Jahr freuten sich die Veranstalter über die tatkräftige kompetente Hilfe vom THW Ortsverband Bielefeld. Am Sonntagmorgen um 2:00 rückten unsere Einsatzkräfte in der Unterkunft an der Friedrich-Hagemann-Straße zur Lagebesprechung an. Schon eine halbe Stunde später waren sämtliche Auffahrten auf den Ostwestfalendamm besetzt und es wurde mit der kontrollierten Abriegelung der Straße für den Kraftverkehr begonnen, welche bis zum Abschluss laufend durch Einsatzfahrzeuge von Technischem Hilfswerk und der Verkehrsbehörde der Stadt Bielefeld überwacht wurde. Kurze Zeit später stellte sich für die Anwohner der Stadtautobahn eine ungewohnte Nachtruhe ein, denn bis ca 21:00 Uhr am Sonntag war kein Motorengeräusch von der Straße mehr zu hören. Auf der Stadtautobahn selbst setzte nun jedoch geschäftiges Treiben ein. Während THW-Einheiten damit begonnen hatten, die Strecke weiter zu sichern, die Leitplankenführung anzupassen und den Ostwestfalentunnel abzuriegeln  wurden Buden und eine Bühne aufgebaut, Banner der Sponsoren an den Brücken befestigt, und der Wettbewerbsbereich abgetrennt sowie die Laufstreckenführung eingerichtet. Gegen 21:00 Uhr war die Strecke wieder geräumt und die mit der Sperrung der Straße beauftragten THW-Einsatzkräfte gaben den Verkehr wieder frei.

Unsere Einsatzkräfte leisteten auch in diesem Jahr wieder unzählige tausend ehrenamtliche Mann- (und Frau) Stunden, denn neben diesen Aktivitäten kommt bei uns natürlich auch die solide Ausbildung der Helfer nicht zu kurz.

Die Online Redaktion des Ortsverbandes Bielefeld wünscht Ihnen und Ihrer Familie frohe Weihnachten und ein erfolgreiches und gesundes Jahr 2013 und bedankt sich für Ihr Interesse an unserer Internetpräsenz. Wir werden uns natürlich auch im nächsten Jahr wieder mit aller Kraft für den Bevölkerungsschutz in Bielefeld, Deutschland und der Welt einsetzen.

 


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