Die Szenarien, in denen das THW zum Abstützen eines angeschlagenen Gebäudes gerufen wird, sind vielfältig: Gasexplosionen, Verkehrsunfälle, Brände, Erdrutsche, usw. Genauso vielfältig sind unsere Möglichkeiten auf eine solche Anforderung zu reagieren, damit Rettungs- und Bergungskräfte mit möglichst wenig Gefährdung ihrer Arbeit nachgehen können. Neben dem Einsatzgerüstsystem (EGS), einem handelsüblichen modularen Gerüstbausatz für leichte Abstützarbeiten und konventionellen Baustützen verwendet das Technische Hilfswerk auch das im OV Hückelhoven entwickelte Abstützsystem Holz (ASH). Dieser Bausatz besteht aus vielen verschiedenen schweren Holzbalken, mit denen Fassaden bis zu 15 Metern Höhe gesichert werden können. Der Ortsverband Bielefeld verfügt über einen solchen ASH-Satz und entsprechendes Fachpersonal in den Bergungsgruppen. Ständig verlastet auf einem Spezialanhänger, können unsere Einsatzkräfte das System schnell zu einem überregionalen Einsatzort transportieren und aufbauen.
Zwei grundsätzlich verschiedene Aufbauten sind mit dem ASH-Bausatz möglich. Das so genannte Sprengwerk ist bis zu 18m breit und wird zwischen zwei einsturzgefährdete Fassaden (z.B. wenn in einem Reihenhaus ein Abschnitt vernichtet wurde) gespannt. Der so genannte Stützbock hat eine dreieckige Gestalt und kommt immer dann zum Einsatz, wenn eine alleinstehende Fassade gesichert werden muss.
Neben dem eigentlichen Aufbau des Abstützsystems Holz ist auch die Logistik der passend zuzuschneidenden Bauteile ein wesentlicher Faktor für den Erfolg des Gebäudesicherungseinsatzes. Beide Abläufe wurden in der jährlich durchgeführten ASH-Übung im Ortsverband Bielefeld am heutigen Samstag trainiert. Mit voller Konzentration erledigten die Bergungsgruppen ihre vielfältigen Aufgaben und demonstrierten wieder einmal ihre volle Einsatzbereitschaft.
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