Odessa (Ukraine),

Auch außerdienstlich sozial engagiert für die Ukraine

Nicht nur im Rahmen ihres Dienstes für das THW engagieren sich Nils Winkler und Jens Klostermeier für andere Menschen. Am 19. März kehrten unsere Helfer von einer fünftägigen Konvoifahrt aus Odessa (Ukraine) zurück, an der sie aus privater Initiative heraus für die Organisation „Round Table“ teilnahmen. Dabei lieferten sie und 9 weitere ehrenamtliche Fahrer drei Sattelzüge mit 25 Tonnen Hilfsgütern für die Krisenregionen in der Ukraine.

Nachdem unser Kamerad Nils Winkler bereits einige Male für Round Table, u.a. im Rahmen des jährlichen Weihnachtspäckchenkonvois nach Moldawien unterwegs war, wurde er in diesem Jahr von unserem Jugendbetreuer Jens Klostermeier begleitet. Ziel des in Hanau bei Frankfurt zusammengestellten Hilfskonvois mit 25t Bekleidung auf 90 Paletten für die Ukrainischen Krisenregionen war die Küstenstadt Odessa im Süden des Landes.

Die Gruppe aus drei Sattelzügen und einem Sprinter setzte sich am Vormittag des 14. März in Bewegung. Über Dresden, Krakau und Lublin (Polen) sowie Kiew führte sie der Weg an die Küste des Schwarzen Meeres, wo sie am Morgen des 16. März ankamen. Auf dem Zollhof von Odessa brauchten die 11 Fahrer bis zum Nachmittag, um die große Menge an Hilfsgütern zu entladen und anzumelden. Nach der anstrengenden Fahrt war jetzt der richtige Zeitpunkt, um sich erst einmal gut auszuruhen. Gemeinsam mit ihren Mitfahrern bezogen Nils und Jens dazu gemütliche Unterkünfte im Quartier der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche der Ukraine (DELKU). Viel Zeit blieb dazu aber nicht. Schon bald waren Sie wieder unterwegs zu einer Pressekonferenz. Zahlreiche Medien berichteten über die ehrenamtliche Arbeit der Fahrer und die Hilfslieferungen.

Am Morgen des 17. März blieb vor der Abfahrt ein wenig Zeit, die Stadt Odessa zu erkunden. „Vom Krieg in der Ukraine hat man in Odessa selbst nichts gesehen“ schilderte Jens seine Eindrücke, „aber man hat schon gemerkt, dass die Menschen dort sehr betroffen sind. Auch sind zahlreiche Flüchtlinge aus dem Osten nach Odessa gekommen und suchen auch in der DELKU-Unterkunft Zuflucht, so z.B. ein älteres Ehepaar mit einem Kleinkind aus Donezk. Ich habe mir viele Gedanken gemacht, was sie wohl durchgemacht haben und auch, wo wohl die Eltern des Kindes sein mögen“.

Nach dem kurzen Rundgang besuchten beide einen von Round Table unterstützten Kindergarten für Gehörlose, wo sie herzlich von Nadegda, der Chefin der Einrichtung empfangen wurden. „Im Gespräch mit ihr erfuhren wir, dass in ihrem Kindergarten auch Kinder aus der Ostukraine untergebracht seien“, erinnerte sich Jens nach der Rückkehr, „Der Krieg nehme sie alle sehr mit“. Viel Zeit blieb aber leider nicht, denn bereits um 14:30 Uhr hieß es schon wieder Aufsitzen zur Rückfahrt.

Nach zwei Tagen, am Morgen des 19. März waren alle Fahrer inkl. Nils und Jens wieder wohlbehalten zurück in der Heimat. Beiden hat ihre Reise sehr gut gefallen und sie sind wieder um viele Erfahrungen reicher aber gleichzeitig auch wieder „geerdet“ worden, wie ihr Konvoiführer zu sagen pflegte. „Die Reise hat uns wieder einmal auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt Uns ist klar geworden, wie gut es uns mit unseren kleinen Problemen doch geht, während nicht allzu weit entfernt Menschen auf der Flucht sind“, fasst Nils seine Eindrücke der Reise zusammen. Beim kommenden Weihnachtspäckchenkonvoi werden beide wieder dabei sein.

Wir sind stolz auf den unermüdlichen Einsatz unserer Kameraden und froh, dass sie nach der langen Fahrt wieder heile bei uns angekommen sind.