Etwas mehr als 30 Jahre leistete unser Autokran der Marke Gottwald zuverlässig seinen Dienst in der Bielefelder Fachgruppe Brückenbau. Im vergangenen Jahr wurde er außer Dienst gestellt und durch ein leistungsfähigeres Modell ersetzt. Das Fahrzeug wurde nun dem Tunesischen Office National de la Protection Civile für den dortigen Zivil- und Katastrophenschutz zur Verfügung gestellt. Im Rahmen der fast 20 jährigen Kooperation der Behörde mit der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk soll dort neben den hauptamtlich beschäftigten Einsatzkräften auch im großen Stil eine ehrenamtliche Komponente nach THW-Vorbild eingeführt werden.
Gemeinsam mit John Berchem, einem Französisch-Dolmetscher aus dem Ortsverband Dresden machten sich Marcus Beader und Jens Klostermeier am 25. November auf den Weg nach Ben Arous, einem Vorort der Hauptstatt Tunis. Dort betreibt das Office National de la Protection Civile eine ihrer Wachen. Acht hauptamtliche Mitarbeiter der Behörde galt es in einem einwöchigen Kurs in der Handhabung und der Wartung des Kranes auszubilden.
Schon am 25. November, kurz nachdem unsere Ausbilder ihr Hotel bezogen hatten, ging es auch schon los. Auf einer gemeinsamen Abendveranstaltung lernte sich die Gruppe kennen und es wurden Ausbildungsinhalte und der -ablauf besprochen. Für 7 der 8 Teilnehmer war das Führen eines Kranes neu und so wurden zunächst wichtige theoretische Grundlagen am folgenden Morgen besprochen. Am darauf folgenden Nachmittag konnten die Einsatzkräfte dann mit der praktischen Ausbildung beginnen. Die jahrelange Erfahrung der Ausbilder mit diesem speziellen Kran mit all seinen Tricks und Kniffen half dabei, die Kursteilnehmer optimal auf das neue Gerät vorzubereiten, mit dem sie schon bald Betonteile und ganze Autos handhaben konnten.
Zur Netzwerkpflege wurde durch unsere tunesischen Kollegen am Mittwochabend ein Grillfest organisiert, an dem Hammel und traditionelle Beilagen gereicht wurden. Die Mitarbeiter der tunesischen Behörde waren sehr interessiert, arbeiteten hochmotiviert mit und freuten sich sehr über den nach wie vor bestens funktionierenden Autokran. Die Sprachbarriere verlangsamte zwar die Ausbildung, tat aber der Stimmung und der überwältigenden Gastfreundschaft, unserer tunesischen Kollegen, für die wir uns nochmals sehr bedanken möchten, keinen Abbruch. Am 30. November flogen unsere Ausbilder wieder zurück in die Heimat.
