Es braucht nicht viel, um die Last, die Schneemassen auf ein Dach ausüben abzuschätzen. Ein handelsübliches Abwasserrohr mit definiertem Durchmesser wird dazu verwendet, um einen Schneekern mit definierter Grundfläche zu entnehmen. Indem der Schnee im Rohr vollständig gewogen und das Ergebnis auf eine Fläche von einem Quadratmeter normiert wird lässt sich die aktuelle Schneelast abschätzen. Ein Messen der Schneehöhe allein reicht nicht immer aus. Je nach Wetterlage und dem Zustand der Wärmeisolierung des Gebäudes kann sich der Schnee verdichten oder sogar schmelzen und so eine Eisschicht mit deutlich höherer Dichte bilden. Mit diesen Daten, die an mehreren Positionen auf dem Dach entnommen werden, kann der Baufachberater unter Hinzunahme der entsprechenden Baunormen und mit Plänen des Gebäudes das Risiko eines schneebedingten Dacheinsturzes ermitteln und entsprechende Empfehlungen aussprechen.
Die Arbeit auf vereisten Dächern birgt besondere Risiken für die Helfer, insbesondere die Gefahr eines Absturzes. Um diesen Gefahren professionell entgegnen zu können, wurde in der durchgeführten Ausbildung nicht nur auf die korrekte Entnahme von Schnee- und Eisproben eingegangen, sondern insbesondere auch die richtige Arbeitssicherheit wert gelegt. Der nächste Winter kann also kommen, ihr THW steht bereit.
Wir bedanken uns ganz herzlich beim Ortsverband Witten für die Gastfreundschaft und die ausgezeichnete Verpflegung.
Mehr Informationen:
- Der Schneelastmesstrupp
