Erweiterung der Kompetenzen in der Fachgruppe Brückenbau

Auf einem Gelände der Deutschen Bahn in Konz kamen Mitte September 2011 schwere Geräte und noch schwereres Material zum Einsatz. Etwa 42 Führungskräfte, Experten und Helfer der Fachgruppe Brückenbau des Technischen Hilfswerks (THW) aus der gesamten Bundesrepublik wurden im Aufbau einer Eisenbahnbehelfsbrücke geschult. Bei dem Brückentyp handelt es sich um eine sogenannte Schaper Krupp Bundesbahn (SKB) Brücke.

Unsere Fachgruppe Brückenbau mit ihren Kollegen vor ihrem Bauwerk.

Schon vor dem eigentlichen Lehrgang wurde die Aktion zunächst ein Wochenende lang theoretisch geplant und für die Übung relevante Einzelheiten im Vorfeld abgeklärt. Zudem wurde eine Führungsriege aufgestellt, Anbau- und Vorschubweiten besprochen und eine Montagegerechte Ablaufplanung festgelegt. 

Anfang September ging es dann 9 Tage lang für alle THW-Helfer tatkräftig ans Werk. Auf dem von der Deutschen Bahn präparierten Übungsgelände von ca. 4000 m2 wurden mit Hilfe eines mobilen Autokranes die Brückenteile zu einer Brücke montiert. Die Brücke wurde mit einem dem Schiebetaktverfahren ähnlichen Verfahren in Position gebracht. Nach feldweiser Montage wurde die Brücke vorgeschoben. Damit die auf stationären Rollenbatterien zwischengelagerte Brücke am freien Vorbau nicht fällt, wird ein Kontergewicht von ca. 44 Tonnen am Endstück benötigt. Das Absetzen der 42 Meter langen und in dieser Phase über 114 Tonnen schweren Brücke musste millimetergenau erfolgen. Nach dem Absetzen konnten die Fahrbahnplatten montiert und letzte Arbeiten abgeschlossen werden. 

Im Zuge der Übungen wurden von den hoch motivierten THW-Helfern, mit Hilfe von großen Hubbühnen und teilweise zwei Kranen mehr als 200 Tonnen Material bewegt und verbaut. Insgesamt besteht die Möglichkeit, die SKB Brücke bis zu 120 Meter im freien Vorschub zu bauen. 

Schon Anfang 2011 hat das Technische Hilfswerk sein Leistungsspektrum mit dem Bau dieser Eisenbahnbrücken offiziell erweitert. Die THW-Helfer des Ortsverbandes Bielefeld freuen sich, dass diese Fortbildungen und auch regelmäßige Schulungen die Leistungsfähigkeit und Kompetenz der Fachgruppe Brückenbau erweitert und gewährleistet.

Text: Marc-André Tönsmann und Doris Baldwin