Während herabgefallenes Regenwasser normalerweise von einem Dach abgeführt werden kann ist die Lage bei starken Schneefällen ungleich problematischer. Insbesondere flache Dächer können nach starken Schneefällen schnell mit beträchtlichem Zusatzgewicht und damit bis an ihre maximale Tragkraft belastet werden. Die Geschäftsstelle Bielefeld gründete zu diesem Zweck einen so genannten Schneelastmesstrupp, welcher derzeit aus 14 speziell ausgebildeten Baufachberatern und Helfern aus den Ortsverbänden Bielefeld und Herford besteht. Nach einer Alarmierung ist ihre Aufgabe die Analyse der Schneezusammensetzung auf einem Dach und die Bewertung der daraus folgendenden Normallast. Falls nötig wird eine Räumungsempfehlung gegeben und die Räumung ggf. ausgeführt bzw. eine Sperrung des Gebäudes angeordnet.
Zur Bestimmung der Schneelast genügt es in der Regel nicht, die Schneehöhe zu messen und die Last über die Schneedichte zu ermitteln. Effekte wie wechselnde Temperaturverhältnisse, lückenhafte Wärmeisolation des Daches oder die Kompression des Schnees durch Neuschnee sorgen für eine inhomogene Dichteverteilung und verkomplizieren das Problem somit. Daher nimmt der Schneelastmesstrupp an verschiedenen Stellen auf dem Dach einen "Bohrkern" mit einem Messrohr auf und wertet die Proben hinsichtlich Wasser- und Eisanteil aus. Unsere Baufachberater und ausgebildeten Bauingenieure bewerten die Situation auf grundlage komplexer Berechnungen im Anschluss.
Am heutigen Samstag fand eine Fort- bzw. Grundausbildung des Schneelastmesstrupps im Ortsverband Witten unter Leitung von Herrn Dipl. Ing. Holger Hohage statt, an der vier Einsatzkräfte und ein Fachberater aus Bielefeld teilnahmen. Neben der Auffrischung der grundlegenden Regeln hinsichtlich Arbeitssicherheit auf möglicherweise vereisten Dächern wurde Hauptaugenmerk auf die richtige Handhabung der Mess und Beprobungswerkzeuge gelegt.
Wir bedanken uns beim Ortsverband Witten für die ausgezeichnete Verpflegung und Gastfreundschaft.
