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Bielefeld,

Großbrand in einem Bielefelder Recycling-Betrieb

Am späten Abend des Pfingstmontags kam es auf dem Werksgelände der Recycling-Firma Kriehme am Strebkamp in unmittelbarer Nähe zu unserer Unterkunft zu einem verheerenden Großbrand, der einen Schaden in Millionenhöhe verursachte. Die Gebäude des Unternehmens wurden dabei vollkommen zerstört. Pappe, Reifen sowie verschiedene Kunststoffe hatten sich im Außenbereich auf noch ungeklärte Art und Weise entzündet. Das Feuer wurde von Anwohnern gegen 22.15 Uhr bemerkt und der Feuerwehr-Leitstelle gemeldet. Ein Großaufgebot der Feuerwehren aus der Umgebung und dem Ortsverband Bielefeld (unterstützt durch den Ortsverband Bünde) mit insgesamt etwa 400 Einsatzkräften war nötig, um den Großbrand unter Kontrolle zu bringen.

Der Radlader der Fachgruppe Räumen zieht schwelenden gepressten Kunststoffabfall auseinander, damit dieser mit Schaumwerfern abgelöscht werden kann.

Die gewaltige schwarze Rauchwolke war mehrere Kilometer weit zu sehen. Anwohner wurden per Lautsprecherdurchsage aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Menschen in unmittelbarer Nähe zur Einsatzstelle mussten allerdings evakuiert werden. Straßen in der direkten Umgebung der Einsatzstelle wurden bis auf weiteres durch die Bielefelder Polizei gesperrt. Wenig später griff das Feuer auf die etwa 2600 Quadratmeter große Halle über, in der gepresste, im Wesentlichen aus Kunststoffen bestehende Müllwürfel lagerten. Gegen 23:15 Uhr waren mehrere heftige Explosionen im gesamten Stadtteil zu spüren. Propangasflaschen waren aufgrund der andauernden Hitze explodiert. Die Feuerwehr zog sich daraufhin zurück und löschte aus Sicherheitsgründen nur noch von außen.

Das Bielefelder THW erwies sich dabei einmal mehr als eine wichtige strategische Komponente im Brandangriff der Bielefelder Berufsfeuerwehr, die gemeinsam mit 18 mitalarmierten freiwilligen Feuerwehren löschte. Mit 21 Einsatzkräften (1/4/16) der Fachgruppe Räumen und aus den Bergungsgruppen rückte der THW Ortsverband Bielefeld in einer ersten Welle gegen 23:30 Uhr an. Weiterhin stand unser Baufachberater und ausgebildeter Bauingenieur der Feuerwehr-Einsatzleitung zur Seite, um die mehr und mehr mangelhafte Statik der Lagerhalle zu bewerten. Auch Experten des Landesumweltamtes aus Essen waren stundenlang vor Ort, um die Belastung der Luft durch Schadstoffe zu analysieren.

Mit dem Radlader wurden zunächst Zugänge auf der Rückseite der Halle geschaffen und schwelender Müll beiseite geräumt, sodass die Feuerwehr mit schwerem Gerät vorrücken konnte. Dazu musste ferner unter schwerem Atemschutz ein dort stehender ausgebrannter Bagger mit Ketten aus dem Weg gezogen werden. THW Einsatzkräfte mussten hierbei, um ihn bewegbar zu machen, einige seiner Hydraulikleitungen kontrolliert durchtrennen. Nun konnte mit dem Auseinanderziehen der glühend heißen Müllhaufen auf dem Außengelände mittels unseres Radladers begonnen werden. Einsatzkräfte der Feuerwehr führten anschließend eine Ablöschung durch, bevor unsere beiden schweren geländegängigen LKW-Kipper zum Einsatz kamen. Das Material im Außenbereich wurde zur kontrollierten Entsorgung und finalen Ablöschung zur Bielefelder Müllverbrennungsanlage transportiert. Immer wieder musste die Verladung unterbrochen werden, da der Radlader an anderer Stelle für Zufahrtsmöglichkeiten für die Drehleitern der Feuerwehr sorgen musste. Neben der Bedienung unseres schweren Gerätes, leuchteten THW-Einsatzkräfte eine Vielzahl verschiedener Einsatzstellen mit stativbasierten Scheinwerfern aus.

In den frühen Morgenstunden wurde die Fachgruppe Räumen des Ortsverbandes Bünde nachalarmiert, um dem Einsatz weitere LKW-Kipper sowie einen zweiten Radlader für die 600 t angefallenen Kunststoffmüll zuzuführen. Der erste Schichtwechsel fand gegen sechs Uhr morgens am Dienstag statt. Der Löscheinsatz war in den Abendstunden des 29. Mai vorerst abgeschlossen. Bis zu diesem Zeitpunkt waren insgesamt über 400 Einsatzkräfte verschiedenster Organisationen vor Ort.

Mit eintretender Dunkelheit hat der Ortsverband Bielefeld dann am Dienstagabend eine großflächige Beleuchtungsinstallation mit weiteren neun Einsatzkräften (0/3/6) vorgenommen, um die nächtliche Brandwache der Feuerwehr zu unterstützen. Hierbei sollte sichergestellt werden, dass vermeintlich gelöschte Brände nicht erneut ausbrechen. Inzwischen haben ebenfalls Ermittler der Kriminalpolizei ihre Arbeit aufgenommen. Mit einem Ergebnis wird frühestens Mittwoch gerechnet.

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