Obwohl es am Samstag nur eine Übung für den THW Ortsverband Bielefeld war, ist das fiktive Szenario gar nicht so weit von der Realität entfernt. Hochwasser treten immer häufiger auf und fordern vollen Einsatz von betroffenen Anwohnern und den Einsatzkräften des Zivilschutzes. Damit im Katastrophenfall alle Handgriffe sitzen, trainieren die THW Helferinnen und Helfer regelmäßig.
Bei dieser Übung waren die Bergungsgruppe und die Fachgruppe Notversorgung / Notinstandsetzung mit dem Gerätekraftwagen, dem Mehrzweckgerätewagen, dem Mannschaftslastwagen und dem Schlauchboot angerückt. Zuerst bauten die Helferinnen und Helfer einen Mastkran aus Teilen des Einsatz-Gerüstsystems auf. Diese Dreieckskonstruktion lässt sich ohne Hilfe von Maschinen errichten und flexibel an die Bedingungen vor Ort anpassen. Ohne den Mastkran hätten sich die Helferinnen und Helfer direkt am schlammigen Ufer in Gefahr bringen müssen. So hatten sie eine verlässliche Alternative, um Pumpen zu Wasser zu lassen und mit ihnen eine lange Wegstrecke zu überbrücken.
Zum Einsatz kam unter anderem die Hochwasserschmutzpumpe Chiemsee, die mit einer Förderleistung von 2500 Litern pro Minute im Wasser und an Land eingesetzt werden kann. Das THW hat eine große Bandbreite verschiedener Pumpen und die ehrenamtlichen Einsatzkräfte trainieren regelmäßig, um Routinen im Einsatzfall problemlos abrufen zu können.
Die Helferinnen und Helfer ließen das Schlauchboot zu Wasser, um bei einer Runde auf dem Obersee zu üben, wie hilflose, schwimmende Personen zu retten sind. Dabei lag auch immer der Augenmerk auf dem Eigenschutz der Einsatzkräfte. Von Beginn der Grundausbildung an, lernen THW Helferinnen und Helfer sicheres Verhalten im Einsatz, um Risiken zu minimieren. Damit alle Einsatzkräfte mit dem gleichen Wissensstand in ihr Ehrenamt starten und sich aufeinander verlassen können, sind diese Grundausbildung und anschließende Einsatzübungen Pflicht.
