Bielefeld,

OWL weiter Lasttest für das neue Digitalfunknetz

Seit Oktober 2013 ist das Digitalfunknetz der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben in OWL im erweiterten Probebetrieb. Die Endanwender sind neben dem Technischen Hilfswerk auch sämtliche Polizeieinheiten, Feuerwehren, die Hilfsorganisationen, der Katastrophenschutz, Zoll, Justiz und viele andere mehr. Bevor das Netz in den Wirkbetrieb übergeht wird es selbstverständlich auf Herz und Nieren getestet, so auch heute beim gemeinsamen Belastungstest aller nicht polizeilichen Behörden in OWL.

Bislang kommunizierten Feuerwehr, Polizei und auch das THW mit analoger Funktechnik, die seit vielen Jahrzehnten zuverlässig betrieben wurde. Die Reichweite solcher Anlagen ist lokal stark begrenzt, unverschlüsselt und die Endgerätetechnik ist schon lange nicht mehr auf dem Stand der Technik. Das neue Digitalfunknetz funktioniert nach dem TETRA-Standard, so wie er auch in vielen anderen europäischen Ländern genutzt wird. Sämtliche Behörden arbeiten über dasselbe Netz und können so gemeinsam problemlos Einsätze abwickeln. Das Tetra-Netz funktioniert so ähnlich wie das GSM-Netz das Mobiltelefone zur Kommunikation nutzen. Über das gesamte Bundesgebiet sind derzeit 4000 Basisstationen aufgestellt worden. Die Endgeräte buchen sich in dieses Netz ein und ermöglichen den Anwendern bei Bedarf bundesweite Kommunikation, was gerade für Bundesorganisationen wie das THW besonders attraktiv ist. Neben der reinen Sprachkommunikation ermöglicht das Netz auch Datendienste, die in Zukunft noch stärker ausgebaut werden sollen. Schlussendlich ist sämtliche Kommunikation durch spezielle Verschlüsselungstechnik des BSI Ende-zu-Ende verschlüsselt und kann somit nicht mehr durch unberechtigte Dritte abgehört werden.

Wie auch schon durch die polizeilichen Behörden in den vergangenen Tagen, haben heute Feuerwehr und Technisches Hilfswerk die Leistungsfähigkeit des neuen Netzes gemeinsam getestet. Wesentliche Benchmarks waren dabei die lokale Netzabdeckung und die Bereitstellungszeit des Netzes. Zunächst wurden in ganz OWL gleichzeitig sämtliche verfügbaren Geräte gleichzeitig eingeschaltet, wie es z.B. bei einer Großschadenslage vorkommen würde. Gemessen wurde mehrmals die Zeit, die benötigt wurde, bis alle Geräte im Netz eingebucht waren. Im Anschluss begann die Untersuchung der Netzqualität in den Bielefelder Stadtteilen. Während von der Einsatzleitwagen 2 der Bielefelder Berufsfeuerwehr Ausschnitte aus Tom Sawyer per Funk vorgelesen wurden, überprüften alle verfügbaren Einsatzkräfte die Abdeckung in ihrem vorab zugewiesenen Abschnitt. Die Ergebnisse werden im Anschluss gesammelt und dem Netzbetreiber zur Verfügung gestellt, damit dieser vor Beginn des Wirkbetriebes gegebenenfalls nochmal nachbessern kann. Mit der neuen digitalen Funktechnik sind Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienste und auch das THW nun in der Lage noch effizienter Einsatzkräfte zu koordinieren. So bleibt mehr Zeit für das Wesentliche - das Retten von Menschenleben.

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