Lemgo,

Belastungstest für die Atemschutzgeräteträger

[LuB] BIELEFELD, 8.12.2014: Komplette Finsternis, Orientierungslosigkeit, hohe Temperaturen, Ohrenbetäubender Lärm von Sirenen und Explosionen, enge Schächte und winzige Öffnungen: Mit einem schweren umgebungsluftunabhängigen Atemschutzgerät bestehend aus Vollmaske und einer Druckflasche auf dem Rücken müssen unsere Helfer in solchen Szenarios einen kühlen Kopf bewahren und körperliche Höchstleistungen vollbringen - Keine alltägliche Belastung. Einmal im Jahr üben Sie daher unter kontrollierten Bedingungen den Einsatz im Feuerwehrausbildungszentrum in Lemgo, so auch am heutigen Montag.

Mangelnde Sauerstoffkonzentration oder Atemgifte in der Luft sind ein Problem, womit auch Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerkes im Einsatz konfrontiert werden. Aus diesem Grund halten die Bergungsgruppen und die Fachgruppen Räumen, Wasserschaden/Pumpen und Infrastruktur umluftabhängige und umluftunabhängige Atemschutzgeräte bereit. Deren Anwendung erfordert von den Einsatzkräften ein hohes Maß an körperlicher Leistungsfähigkeit und psychischer Stabilität. Aus diesem Grund werden regelmäßig THW Einsatzkräfte nach einem besonderen arbeitsmedizinischen Gutachten zu Atemschutzgeräteträgern (AGT) ausgebildet und deren Eignung jährlich überprüft.

In vollständiger Dunkelheit und ohne Helmlampen mussten die Einsatzkräfte einen labyrinthartigen Übungsparcours in zwei übereinander liegenden Ebenen absolvieren. Überwunden werden mussten verschiedene Leitern, Rampen, Luken, enge Öffnungen in Boden und Decken, Rohre und Hitzestrahler. Die Kommunikation untereinander war besonders dadurch erschwert, dass über eine Tonanlage typische Geräusche auf Einsatzstellen, beispielsweise Explosionen, Sirenen oder schreiende Menschen mit hoher Lautstärke eingespielt wurden. War der Parcours durchlaufen, wurden die Helfer in einem Trainingsraum auf Fitnessgeräten unter Atemschutz auf ihre körperliche Leistungsfähigkeit überprüft. Auf einem Laufband, einer Endlosleiter, einem Fahrrad- und einem Oberarmergometer haben unsere Helfer und Helferinnen Höchstleistung vollbracht. Insgesamt müssen die Anwärter unter schwerem Atemschutz eine Gesamtarbeit von 80 kJ mit einem Luftvorrat von 1600 Litern bewältigen um die Tauglichkeitsprüfung zu bestehen. Dabei werden ihre Vitalfunktionen per Telemetrie überwacht.


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